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In drei Tagen rundum Wien!
Dies ist eine Einladung den Wiener „Grüngürtel“ zu Fuß zu erkunden, sich einfach mal rauszunehmen aus dem Alltagsgetriebe und dabei den Zauber des Gehens für sich zu entdecken. Die Langsamkeit dieser ursprünglichsten aller Fortbewegungsarten lässt uns Schritt für Schritt die Schätze und Wunder der Natur, sowie unsere Umwelt und Mitmenschen neu wahrnehmen. Wandern lockert unsere körperlichen und mentalen Anspannungen, ohne Zwang zur „Produktivität“ sind wir doch mit allen Sinnen in der Welt. Und je länger wir gehen desto eher begegnen wir uns selbst.
Die Hektik des Alltages, Stress haben dich wieder einmal fest im Griff? Dann rate ich dir: Gönne dir eine „Rauszeit“ in der Natur, eine kleine Flucht aus dem Alltag zum bewussten Aufladen deiner Batterien. Tausche deinen „Mental Load“ gegen den Wanderrucksack, denn während des Gehens in der Natur kann Stress und Druck leichter losgelassen und abgebaut werden. Gedanken werden langsamer, der Blick wird weiter und durch tiefes Durchatmen finden wir mit jedem Schritt mehr Ruhe und Zentrierung. Neue Wege entstehen im Gehen: Möglichkeiten für einen leichtere, selbst-bewusstere Zukunft.
Du musst dich in den folgenden Tagen um nichts als dich selbst kümmern.
Die Wanderstrecke rund um Wien führt uns an Orte, wo wir gemeinsam Neues und Altbekanntes entdecken und auf Pfade die uns die unverfälschte Natur erfahren lassen. Neben dem zentralen Natur- und Kulturerlebnis und der Selbsterfahrung, ist auch die Möglichkeit zu Austausch und Gespräch mit Wegbegleiter*innen gegeben. Gemeinsames Gehen lässt Verbundenheit entstehen, ganz gleich ob schweigend oder im Austausch verschiedener Sichtweisen. Jede und jeder ist Teil der Gruppe und „mitgetragen“.
Durch oder entlang des geschichtsträchtigen Lainzer Tiergartens geht es nach Rodaun und von dort entlang der Liesing. Wir unterschreiten ein Äquadukt der historischen 1. Wiener Hochquellenleitung, um bald darauf den Wohnpark Alterlaa aus nächster Nähe zu erblicken. Weiter geht es durch das Erholungsgebiet am Wienerberg – der zu Römerzeiten zur Ziegelherstellung herangezogen wurde. Auch im Laaer Wald zeugen ehemalige Ziegelteiche vom geschichtlichen Lehmabbau. Heute sind die Teiche Vogelschutzgebiet und der Laaer Wald dient der Bevölkerung zur Naherholung. Gegen Ende des ersten Tages passieren wir den siebtgrößten Friedhof der Welt, den Wiener Zentralfriedhof – letzte Ruhestätte vieler Berühmtheiten und unser finales Highlight bevor wir uns nach gut 30 Kilometer wandern auf die Unterkunft freuen.
Ausgeruht und gestärkt starten wir den zweiten Tag unserer Tour rund um Wien, die uns aufs Neue faszinierende Kontraste zwischen Stadt und Natur vor Augen führen wird. Wir wandern zum Donaukraftwerk Freudenau und nützen den Übergang zur Donauinsel, dem beliebten Naherholungsgebiet der Wiener, das auf 21 km Länge den Donaustrom von der Neuen Donau trennt, welche wir nach einigen Kilometern überqueren, um nach „Transdanubien“ in die Lobau zu gelangen. Diese ist Teil des Nationalparks Donau-Auen und beherbergt eine artenreiche Flora und Fauna im Stadtgebiet der Millionenmetropole Wien.
Zurück im urbanen Raum umgehen wir die Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas und durchwandern die Donaustadt in Richtung Gerasdorf durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Der Marchfeldkanal leitet uns schließlich an den Rand von Stammersdorf, wo ermüdende Gemüter und durstige Kehlen beim Passieren der Weingärten neue Energie erhoffen dürfen. Auf der Ostseite des Bisamberges geht es zum Magdalenenhof und in die Stammersdorfer Kellergassen von wo es nicht mehr weit zur Unterkunft in Strebersdorf ist.
Auf zum 3. Akt der Wanderung um die Bundeshauptstadt die uns nach wenigen Kilometern wieder über die Donauinsel in den nördlichen Teil der Stadt nach Nussdorf führt. Am Donauufer entlang führt uns der Weg zum steilsten Anstieg der Gesamtstrecke – den „Nasenweg“ der uns auf den Leopoldsberg führt und mit grandioser Aussicht belohnt. Weiter geht es über das berühmte Cobenzl zum 542 m hohen Hermannskogel – den höchsten Punkt Wiens. Über die Steinhofgründe wandern wir wieder in das urbane Gebiet und erreichen Hütteldorf wo wir den Wienfluss überqueren und uns zum Nikolaitor begeben. Je nach Jahreszeit und Belieben wandern wir durch den Tiergarten – oder entlang der Mauer zu unserem Ausgangspunkt dem Lainzer Tor.